Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Wiederentdeckung von Wolfram Zaunmüller

Von Peter Grubmüller, 05. März 2020, 00:04 Uhr
Die Wiederentdeckung von Wolfram Zaunmüller
Kunsthistorikerin Monika Leisch-Kiesl und Galerist Paul Fischnaller (pg)

Das Linzer Hofkabinett feiert den zu Unrecht vergessenen Linzer Künstler und Sprachforscher.

Rechts neben dem Eingang zum Linzer Hofkabinett hängt Wolfram Zaunmüllers "Maskenkopf". Es ist eine undatierte Mischtechnik von 31x22,5 Zentimeter, zu der man immer wieder zurückkehrt, um ihrem Sog auf die Schliche kommen. Galerist Paul Fischnaller hat am Dienstag eine jahrzehntelang verwahrte Schatzkiste geöffnet, die ihm einst vom Linzer Galerie-Pionier Otto Bejvl (1933-1981) vermacht worden war – prall gefüllt mit Kugelschreiber-, Tusche-, Frottage-, Aquarell- und Pastell-Arbeiten des in Vergessenheit geratenen Linzer Künstlers, Dolmetschers und Sprachforschers Wolfram Zaunmüller (1923-1996). In einem OÖN-Text von Juni 1968 sagt Bejvl, dass man einen wie Zaunmüller "auf großstädtischem Galerieboden längst mit gehörigem Respekt betrachten und verkaufen" würde.

Nicht nur deshalb sind es Zaunmüller-Schnäppchen, die Fischnaller von 180 bis 1100 Euro anbietet. Mit einem Text der Linzer Kunsthistorikerin Monika Leisch-Kiesl veredelte er den parallel zur Ausstellung veröffentlichten Band, "die ernte auf thotzenplotzen", die nicht nur den vom Künstler selbst entwickelten "Pararealismus"-Stil verdeutlicht, sondern auch dessen Beschäftigung mit Sprache vermittelt – und was "Thotzenplotzen" bedeutet. Es handelt sich um Textstücke, die von Zaunmüllers geliebten Zettelkästen und von Linz berichten. "Thotzenplotzen ist wie ein Scharnier zwischen dem lexikalen Schaffen der 50er Jahre und dem Zeichnen und Malen der 60er Jahre", schreibt Leisch-Kiesl. Eine Mischung aus all dem ist auch Zaunmüllers Kunst: Leuchtende Köpfe mit Hang zur kindertümlichen Groteske bis zur hintersinnigen Ironie. Die sicher gesetzten Linien seiner Zeichnungen entfalten sich als Erzählungen, deren Geschichten sich im Betrachter-Kopf fortschreiben. Wie fein, dass Fischnaller diesen Schatz gelüftet hat.

Galerie Hofkabinett (Linz, Hofgasse 12): "Wolfram Zaunmüller", bis 3. April, Di-Fr (16-18 Uhr) und nach Vereinbarung: 0664/382534.

mehr aus Kultur

"Kanu des Manitu" soll im August in die Kinos kommen

Rolando Villazon, sein  Freund Mozart und die  Liebe zum Wiener Schnitzel 

Von "Squid Game" bis "Single Bells": 10 TV- und Streaming-Tipps für Weihnachten

Buchtipp: Die Macht der Familie

Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
aircube (5 Kommentare)
am 05.03.2020 11:49

...es sind nicht allzu viele Fischnallers.

lädt ...
melden
antworten
aircube (5 Kommentare)
am 05.03.2020 11:46

ENDLICH

Die Aufwertung eines Künstlers als auch der Tätigkeit eines waschechten Galeristen durch diesen Bericht des Kulturchefs der OÖN, das könnte ein Signal sein...
Keine Sorge, um diese neue Aktivität und die dafür erforderliche Terminierung fortsetzen zu können, es sind nicht allzu Fischnallers…

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen